Im April 1997 feierte Layout Service Darmstadt
das 25-jährige Bestehen.



Aus dem „Darmstädter Echo“, an einem Freitag im April 1997
Visitenkarte bis Schulbuch
Layout Service Darmstadt (LSD) besteht seit 25 Jahren
(br) Winkelhaken und Lettern waren nicht mehr gefragt, als vor 25 Jahren Armin Beckmann und Erich Landzettel die Firma Layout Service Darmstadt (LSD) gründeten. Das Fotosatz-Unternehmen hat sich seitdem ständig vergrößert, feiert sein Jubiläum heute, Freitag, 19 Uhr, in der Bessunger Comedy Hall. Neben den Betriebsangehörigen sind dazu Kunden und Lieferanten eingeladen. Auch Oberbürgermeister Peter Benz wird unter den rund 200 Gästen erwartet.
LSD begann vor 25 Jahren mit drei Mitarbeitern, heute sind es zehn und ein Azubi. Die Gründung fand in einer Zeit des technischen Umbruchs statt. Von der ersten Stunde an hatte sich das Unternehmen auf das elektronische Zeitalter einzurichten. „Was den gelernten Schriftsetzern auch prächtig gelang“, so Landzettel.
Der Lernprozess hörte nie auf, denn nach dem Fotosatz kamen die Computer, Scanner und Drucker. „Vorbildlich und erfolgreich“ nennt der Geschäftsführer das Bemühen der Mitarbeiter, neueste Entwicklungen nicht zu verpassen.
Kunden sind Werbeagenturen, grafische Ateliers der Industrie, Druckereien und Verlage, Fotolabore und Design-Studios. Für die Firma Wella beispielsweise wird von der Werbebroschüre bis zum Geschäftsbericht alles gedruckt. Größere Kunden sind auch der Winklers-Verlag, für den Schulbücher, und die Flughafen AG, für die zwei Zeitungen erstellt werden.
„Wir leisten alle Arbeiten im digitalen und klassischen Druckvorstufenbereich, von der Visitenkarte bis zum Buch, stellen auch elektronische Publikationen wie CDs her“, erklärt Landzettel. Zur Ausstattung des Unternehmens gehört unter anderem ein Digital-Großformatfarbdrucker, der mit wasserfester Tinte kleine Vorlagen auf fast alle Materialien vergrößert. Für die elektronische Bildverarbeitung und schwierige Fotosatzarbeiten stehen vier SUN-Workstations bereit, dazu kommen Computer mit allen gängigen Programmen, Laserdrucker, Scanner und Belichter.

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Das war die Menükarte bei der Veranstaltung:

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Wolfram Siegel, von der Werbeagentur Siegel & Buck,
hielt folgenden Vortrag:

Lieber Armin,
lieber Erich,
liebe LSDler,
liebe Gäste,

Lob über euch beide und eure Mitarbeiter ist heute
schon genug geflossen und da muss
und möchte ich nicht auch noch in die gleiche Kerbe hauen.
Die Bedeutung von LSD für die Dieselstraße,
für den Benzweg, die Frankfurter und Heidelberger Straße,
für Darmstadt und – jetzt will mal sehr kühn behaupten –
für die Region Starkenburg und vielleicht für ganz Südhessen
dürfte spätestens heute Abend jedermann klar sein:
LSD hat’s zu was gebracht.

Haben wir vor 25 Jahren noch geglaubt,
LSD hat was mit Drogen, Hasch und Flowerpower zu tun,
so haben sich doch mit den Jahren eine Menge
andere Interpretationen für diese drei famosen Buchstaben gefunden:
Wie „Landzettel, sag Du’s“
oder „langsam, sau, dumm“ und anderes mehr.

An dieser Stelle möchte ich hervorheben,
dass man mir untersagt hat, irgendetwas negatives
über LSD zum Besten zu geben an diesem dankwürdigen Tag.
Also, vergesst’s!

Das Treffendste glaube ich, könnte sein:
LSD – „Lauter Sympatische Darmstädter“.

Aber lasst mich trotzdem noch etwas loswerden, etwas,
das man sich in einer fast 25-jährigen losen Verbindung –
um nicht von Ehe-ähnlicher Kunden-Lieferanten-Liäson zu sprechen –
einfach sagen dürfen muss:

Wir bewundern euren Mut zur Entscheidung, im Jahre 1972,
oder waren es ein, zwei Jahre später, auch für uns zu arbeiten.
Hochachtung!

Wisst Ihr noch, wie alles begann?
Irgendwann vor 15 Jahren wurde es uns schon einmal vorgehalten:
die Geschichte – oder ist es eher die Moritat – vom kleinen „a”.
Eine Geschichte über einen Kunden, der pingelig, wie Kunden sind,
damals noch auf der Datenautobahn A5 und nicht wie heute
per Glasfaserkabel, ISDN oder so’n neumodischen Kram herbeigeeilt kam,
um ein lächerlich kleines „a” abzuholen!

Schön sollte es sein. Schnell sollte es gehen.
Und akurat musste es auf dem Papier stehn.
Nicht größer als acht Punkt sollte es haben,
ohne Unterlängen, gesperrt wollte es der Kunde auch nicht.
Als dieses „a” nun abgeholt wurde
von einem Agenturfuzzi mit Adlerblick – oh weh –
was habt Ihr da alles falsch gemacht!

A zu groß,
a zu kursiv,
a zu gesperrt,
alles im a…

Aller Anfang ist schwer.
Aber wir bewunderten euren Mut zur Entscheidung,
euch ein dickeres Fell zuzulegen.

Sicher: Die gute Art mit Kunden umzugehen ist es gewiss nicht,
wenn ein Agenturchef mehrmals die Woche
unverhofft in den frühen Morgenstunden bei euch anklopfte.
Wenn dann Erich schnell auf den Abort rannte –
oder sollte ich besser WC sagen –
wenn Armin sich im Keller verbarrikadierte
oder neuerdings viel am Bau ist.
Wenn die Mitarbeiter sich mit Schrott, Traktoren und Möbeln
(Klammer auf: besser – Fragezeichen, Klammer zu)
auskennen als mit einem „a”.
Oder wenn neuerdings die Hunde
auf die armen Kunden gehetzt werden.
Was allerdings nicht klappt, denn die fressen
mittlerweile dem Agenturboss aus der Hand.

Sicherlich gibt es in fast 25 Jahren Zusammenarbeit noch das eine
oder andere, was gesagt und erwähnt werden müsste.
Aber lassen wir es damit auf sich bewenden.

Es war eine schöne, aber aufregende Zeit mit euch,
in der wir alle erfahrener, weißer, grauer und älter
geworden sind – in der wir unsere Blicke mit Brillen geschärft haben –
und es scheint weiter zu gehen,
denn aufhören wollen wir alle noch nicht – oder können es nicht.

Also: Ich – wir möchten euch zum Andenken an das
berühmt berüchtigte kleine, acht Punkt große „a” erinnern.

Ein A wie
Alles Gute
ein A für Armin
ein A für ChArly
und ein A für nicht Aufhören.

Oder einfach A
wie Anstoßen auf 25 Jahre LSD.
PROST

Und nun das „A“:

A-Ein_Aaa

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Ausgegraben:

Zeichnungen der LSD-Mitarbeiter aus den Achtziger- und Neunzigerjahren
:

Typen_3a

Von links: Erich Landzettel, James Alexander, Karin Eckert,
Armin Beckmann, Norbert Zerfass, Friedhelm Pahls, Rainer Spiller,
Hans Reinmold (Illustration: Volkmar Hoppe).



Typen_2a

Von links (vorne): Armin Beckmann, James Alexander, Erich Landzettel; (Mitte): Rainer Spiller, Karin Eckert, Friedhelm Pahls;
(hinten): Norbert Zerfass, Hans Reinmold, Hartmut Lindner
(Illustration: BS-Werbung)



Typen_1a

Von links (vorne): Erich Landzettel, Jens Gagel, Armin Beckmann, Hartmut Lindner;
(Mitte): Hans-Georg Benkmann, Karin Eckert, James Alexander,
Uwe Müller, Heidi Schulze;
(hinten): Norbert Zerfass, Friedhelm Pahls (Illustration: unbekannt)

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